Die Schultüte - süße Motivation für den ersten Schultag

Die Schultüte - süße Motivation für den ersten Schultag

In den 7 Bundesländern haben die Kinder im August ihren ersten Schultag, in einigen Bundesländern im September.

Ein ganz besonderer Tag, denn er markiert den Beginn eines langen Weges des Kindes zur Reife, ein Fest, das in Deutschland gebührend gefeiert wird, der erste Schultag mit einer schönen Schultüte.

Es ist der erste Schultag und die 6-jährige Mary kann es kaum erwarten, zur Schule zu gehen. Und das nicht nur, weil es ihr erster Tag ist, sondern weil sie endlich diesen großen, bunten Kegel in ihren Armen tragen kann, den sie vor Monaten nur an Schaufenstern gesehen hat. Heute hat sie eine Schultüte voller Überraschungen bekommen, die Mama, Papa und sogar die Großeltern für diesen ganz besonderen Anlass vorbereitet haben...

Wer erinnert sich nicht an seinen ersten Schultag?

Die Schultüten erreichen ihr Ziel: dass der erste Schultag ein süßer und ganz besonderer Moment wird. „Das Foto mit der Schultüte im Familienalbum gehört zu unserem Leben, es ist eine der schönsten Erinnerungen, die ich an Schule und Kindheit habe“, sagt Susanne Helbig, 42, Mutter von Mary, die wir auf der Suche in einem Kaufhaus getroffen haben eine Schultüte für ihren Sohn, der heute eingeschult wird. „Ich habe noch meine „Schultüte“, meine Mutter hat sie gemacht, sie ist rosa mit gelben Blumen“, kommentiert sie mit einem von der Erinnerung gezeichneten Lächeln, „heute entscheiden sich die meisten Eltern für eine fertige Schultüte, das ist einfacher als eine zu basteln und fällig aus Zeitmangel ist es praktischer“, fügt Susanne hinzu.

In den Geschäften gibt es eine große Auswahl, es gibt für jeden Geschmack etwas. Bedruckt mit den Lieblingsfiguren der Kinder. Von einem berühmten gelben Schwamm bis zu einem pummeligen Bären, der Honig frisst, rosa Prinzessinnen für Mädchen und Robotern, Flugzeugen und Autos für Jungen. Tiere wie Delfine, Pferde, Schmetterlinge und Katzen sind auch einige Kegeldekorationen.

Der Kegel besteht aus starrem Papier und hat oben ein Stück Stoff, um einen Knoten zu machen und ihn zu schließen. Die Zapfen haben je nach Bundesland unterschiedliche Größen für die große Variante von etwa 70 bis 85 cm Länge und die kleinen sind etwa 45 bis 60 cm lang.

Diese in Deutschland als „Schultüten“ bekannten Tüten sind eine Tradition, deren Ursprünge bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Ursprünglich aus Thüringen und Sachsen stammend, kamen 1817 in Jena die ersten Schultüten auf den Markt. Es folgten 1820 Dresden und 1836 Leipzig. Erst 1950 kamen die „Schultüten“ in Westdeutschland an.

Damals glaubten die Kleinen, der Lehrer habe einen „Zuckertütenbaum“ im Schulkeller stehen und wenn die Zapfen groß und reif genug seien, sei es Zeit für die Schule.

Diese Tradition begann sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts von großen auf kleine Städte auszubreiten. Es gab eine Zeit, in der Lehrer versuchten, diesem Brauch ein Ende zu bereiten, da man anhand der Form, Größe und Füllung des Kegels erkennen konnte, welches Kind reich war und welches nicht. Allerdings hatte sich die Tradition bereits stark verwurzelt und die „Schultüte“ war und ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kultur.

Was trägt eine Schultüte?

Für den kleinen Marcus ist es eine Überraschung, was in seiner „Schultüte“ steckt. Bis Sie zur Schule kommen, können Sie sie öffnen und sehen, was drin ist. „Ich wollte so schnell wie möglich zur Schule, um meine Schultüte aufzumachen“, sagt Marcus begeistert. Seine Mutter Susanne gesteht uns, dass die Kegel-Prävention als weiteres deutsches „Geschenk“ sogar ein Paar Handschuhe für den Winter mitgebracht hat.

Im Allgemeinen tragen diese „Schultüten“ am meisten Bonbons, Pralinen, Zuckergummis, Kekse und andere Süßigkeiten. Manche Eltern haben Süßigkeiten durch Obst oder Müsliriegel ersetzt, um Karies oder Übergewicht bei Kindern vorzubeugen. Aus verständlichen Gründen bringen sie auch Schulutensilien wie Bleistifte, Kugelschreiber, Radiergummis, Hefte, einen Anspitzer, ein Lineal und vielleicht ein paar Bücher mit. Susanne hat etwa 70 Euro für die „Schultüte“ für Mary ausgegeben. Es geht darum, was Eltern für eine große Waffel ausgeben.

Auf dem Rückweg von der Schule wird Marcus beim Bäcker in der Nähe seines Wohnorts vorbeischauen, denn dort wird er noch einmal überrascht... aber nur, wenn er seine Schultüte auf dem Arm trägt.

Die kleine Lina aus Sachsen rennt nach der Schuleingangsfeier mit ihrer Zuckertüte in den Armen über einer Wiese in der Nähe der Grundschule. | Bild: dpa-Bildfunk/Robert Michael Bild: dpa-Bildfunk/Robert Michael

Ein Teil des Textes stammt vom Deutschen Informationszentrum für Lateinamerika.

Foto Quelle: Deutsches Museum Sonderburg

https://www.nordschleswiger.dk/de/100-jahre-100-gegenstaende-100-geschichten/schultuete-symbol-eines-uebergangsritus

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